Vitalstoffe bei Calcium-Oxalat-Steinen
Leider ist eine Auflösung von Calcium-Oxalat-Steinen anders als bei Struvit-Steinen nicht einfach möglich. Aus diesem Grund ist die Prophylaxe bei dieser Steinart besonders wichtig.
Calcium-Oxalate bilden sich im Harntrakt, wenn die beiden Ausgangsstoffe Calcium und Oxalsäure im Urin eine zu hohe Konzentration erreichen. Dies geschieht, wenn diese Stoffe in zu großer Menge in die Blase gelangen. Andererseits nimmt ihre Konzentration auch dann im Harn zu, wenn die Trinkmenge zu niedrig ist. Als Drittes führt ein zu saurer pH-Wert im Harn zu einer beschleunigten Steinbildung. Ein zu saurer pH-Wert kann die Folge von zu viel Fleisch oder ansäuernden Stoffen im Fertigfutter sein.
Es ist daher möglich, der Calcium-Oxalat-Steinbildung auf verschiedenen Wegen vorzubeugen. Zum einen versucht man die Menge von Calcium und Oxalat im Urin zu minimieren, zum anderen den Harn pH-Wert in einem optimalen, nicht zu sauren Bereich zu halten.
1. Harn verdünnen und regelmäßig ausscheiden
Die Verringerung von Calcium und Oxalsäure im Urin gelingt am einfachsten, wenn das Tier täglich ausreichend Wasser aufnimmt. Eine ausreichende Trinkmenge beträgt je nach Fütterung ca. 50 bis 100 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Einen Großteil dieser Flüssigkeitsmenge können Sie bereits durch die Gabe von Nassfutter bereitstellen. Außerdem sollten Sie Ihren Hund/ Ihre Katze zum Trinken motivieren. Tipps für die Katze finden Sie hier.
Sorgen Sie zudem für regelmäßigen Urinabsatz. Hunde brauchen dazu Zugang ins Freie oder mehrere Spaziergänge pro Tag. Der Wohnungskatze hilft ein optimales Katzenklomanagement.
2. Weniger Calcium und Oxalsäure durch Futter
Calcium muss dem Körper für lebensnotwendige Stoffwechselprozesse zugeführt werden. Allerdings können zusätzliche Calciumquellen wie z.B. Knochen- und Pansenfütterung oder bestimmte mineralische Ergänzungsfuttermittel zu einer Überversorgung mit Calcium führen. Diese muss vermieden werden, um der Bildung von Calcium-Oxalat-Steinen vorzubeugen.
Auch führen Futtermittel mit einem hohen Gehalt von Eiweiß (10g/100kcal) zu einem höheren Gehalt an Calcium und zugleich niedrigerem Gehalt an Citrat im Urin. Citrat im Urin ist wichtig, da es dort Calcium alternativ zu Oxalat binden kann. Calcium, das an Citrat gebunden ist, wird leichter ausgeschieden als Calcium, das an Oxalat gebunden ist. Die Citratmenge im Urin kann man außerdem erhöhen, indem man dem Futter Kaliumcitrat zusetzt. Überschüssiges Calcium kann so komplikationslos ausgeschieden werden.
Der Gehalt von Vitamin D in der Futterration sollte nicht höher als der Bedarf des Tieres sein. Bei einer Überversorgung mit Vitamin D wird vermehrt Calcium über den Urin ausgeschieden.
Bestimmte Krankheiten, wie z.B. eine Überfunktion der Nebenschilddrüse, Cushing, idiopathische Hypercalcämie oder fortgeschrittene Nierenerkrankung können zu einer verstärkten Ausscheidung von Calcium führen. Sie müssen optimal behandelt werden, um die Gefahr einer Calcium-Oxalat-Steinbildung zu verringern.
Oxalsäure wird zum Teil mit der Nahrung aufgenommen, entsteht jedoch zusätzlich durch Stoffwechselprozesse im Körper.
Oxalsäurehaltige Pflanzen, wie Spinat, Mangold, rote Beete und Weizenkleie sollten bei der Neigung zu Calcium-Oxalat-Steinen vermieden werden.
Genauso sollte man auf die Fütterung von Produkten, die viel Bindegewebe enthalten, verzichten. Dazu zählen z.B. Lunge, Milz, Pansen oder Kaninchenohren. Aus ihnen entsteht beim Verstoffwechseln im Körper viel Oxalsäure. Ersetzen Sie Bindegewebe durch höherwertige Eiweißquellen.
Die Aufnahme von hohen Dosen Vitamin B6 unterstützt den Organismus darin, dass aus dem Abbauprodukt Glyoxylat weniger Oxalsäure und mehr von der wertvollen Aminosäure Glycin entsteht.
3. Einstellung eines optimalen Harn pH-Wertes durch die richtigen Zusatzstoffe
Um Calcium-Oxalat-Steine zu vermeiden, sollte der pH-Wert im Urin beim Hund nicht längere Zeit des Tages unter 6,5 und bei der Katze nicht unter 6,25 liegen. Kontrollieren Sie deshalb den pH-Wert regelmäßig. Das ist nicht ganz einfach, da der pH-Wert im Urin sich natürlicherweise nach einer Futteraufnahme verändert. Um eine gute Vergleichsbasis zu haben, empfiehlt es sich daher, die pH-Wert-Messung im Urin immer am Morgen vor der ersten Fütterung vorzunehmen. Wenn der pH-Wert zu sauer ist, kann man durch Gabe bestimmter Futtermittelzusatzstoffe den pH-Wert im Urin in einen weniger sauren optimalen Bereich bringen. Dafür eigenen sich z.B. Natriumhydrogencarbonat und Kaliumcitrat.
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Diese enthalten:
- Kaliumcitrat oder Natriumhydrogencarbonat für weniger sauren Urin
- Vitamin B6 hochdosiert zur Reduktion der Oxalsäurebildung
- Glycosaminoglykane (GAGs) zur Hemmung des Auskristallisierens von Calcium-Oxalat-Steinen und zur Verstärkung der Schleimauskleidung der Blasenwand
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Stand: August 2024