Gesundheit beginnt im Maul – Tipps für gesundes Zahnfleisch bei Hund und Katze
Erkrankungen der Maulhöhle sind die häufigsten Krankheiten von Hund und Katze überhaupt. Bestehen diese lokalen Probleme über einen längeren Zeitraum, können sie der Auslöser für Erkrankungen u.a. von Herz, Leber oder Niere sein.
Welche Symptome sind erkennbar?
Symptome wie Schmerzen, Speicheln oder verändertes Kauverhalten zeigen unsere vierbeinigen Hausgenossen leider meist erst sehr spät. Daher ist es wichtig, regelmäßig in das Maul seines Haustieres zu schauen.
Kleine Rassen und Rassen mit einer kurzen Schnauze, wie z.B. Französische Bulldoggen oder Perserkatzen, neigen vermehrt zu Zahnstein. Hier stören sehr dicht oder fehlgestellte Zähne die Selbstreinigung des Gebisses, die durch den Abrieb beim Kauen erfolgt.
Wenn Tiere häufig hecheln, kann das die Maulschleimhaut austrocknen und den Speichelfluss unterbrechen. Dies beeinträchtigt die natürliche Zahnreinigung.
Vor allem bei der Katze kommt es leider auch sehr oft aus zusätzlichen Gründen zu diesen Krankheitsbildern. Der Grundstein wird hier häufig schon zum Zeitpunkt des Zahnwechsels im Alter von vier bis sechs Monaten, also sehr früh, gelegt. Ursächlich sind dafür Virusinfektionen oder unpassende Reaktionen des Immunsystems.
Sowohl bei Hunden als auch bei Katzen entstehen im weiteren Verlauf der genannten Entzündungen Zahnfleischtaschen, in denen sich Futterreste sammeln und zusammen mit Bakterien einen unangenehmen Geruch verursachen. Spätestens dann ist eine professionelle Zahnreinigung mit dem Röntgen der Zähne unter Narkose unumgänglich. Eine frühzeitige professionelle Zahnreinigung kann Ihr Tier vor unnötigem Zahnverlust, Schmerzen und Folgeschäden bewahren.
Gesundes Zahnfleisch durch richtige Vorsorge
Um Maulkrankheiten vorzubeugen, können Sie einige einfache Maßnahmen ergreifen:
1. Zähneputzen:
Das wichtigste Mittel gegen Zahnsteinbildung ist das tägliche Zähneputzen. Beginnen Sie so früh wie möglich, am besten schon im Welpenalter des Hundes oder der Katze.
So gewöhnen Sie Ihr Tier ans Zähneputzen:
Berührungen: Gewöhnen Sie Ihr Haustier an Berührungen im Maul, indem Sie sanft die Schnauze streicheln und die Lefzen anheben. Belohnen Sie Ihr Tier mit Leckerlis und Lob.
Zahnpasta: Verwenden Sie nur eine spezielle Zahnpasta für Tiere, die auch geschluckt werden darf. Diese sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Die Zusätze in der Zahnpasta sind weniger entscheidend als der kontinuierliche Einsatz. Lassen Sie Ihr Tier die Zahnpasta probieren. Tragen Sie dafür eine kleine Menge auf einen Finger und lassen Sie Ihr Tier daran schnuppern oder lecken.
Zahnbürste: Wählen Sie eine passende Zahnbürste aus.
Fingerzahnbürsten erleichtern bei Hunden und großen Katzen den Anfang.
Für Katzen gibt es ansonsten spezielle Katzenzahnbürsten.
Zweikopfzahnbürsten ermöglichen eine einfache und effiziente Reinigung sowohl von größeren Zahnflächen wie auch von Engstellen.
Doppelkopfzahnbürsten (ohne Abbildung) hingegen sind eher etwas für Fortgeschrittene, da hier das Maul beim Putzen geöffnet sein muss.
Zahnbürste einführen: Wenn sich Ihr Tier an die Zahnpasta gewöhnt hat, führen Sie die Zahnbürste oder den Finger mit der Fingerzahnbürste vorsichtig in das geschlossene Maul Ihres Tieres ein. So haben sie am meisten Bewegungsfreiheit im Maul. Putzen Sie zunächst nur ein oder zwei Zähne.
Zähneputzen erweitern: Erhöhen Sie nach und nach die Zahl der geputzten Zähne und integrieren Sie das Putzen der Zahnaußenflächen in die tägliche Routine. Die Innenseiten der Zähne werden meist durch die Bewegungen der Zunge ausreichend sauber gehalten.
Positive Verstärkung: Belohnen Sie Ihr Tier nach dem Zähneputzen mit einem Leckerli, Spiel oder Lob, sodass es das Zähneputzen positiv verknüpft.
Geduld: Seien Sie geduldig und setzen Sie Ihr Tier nicht unter Druck. Es kann Zeit brauchen, bis Sie und Ihr Hausgenosse Routine beim Zähneputzen haben.
2. Ergänzende Produkte:
Zahnfuttermittel haben speziell geformte Kroketten mit besonderer Textur, die für einen oberflächigen Abrieb und vermehrten Speichelfluss sorgt. Dies verringert die Plaquebildung auf den Zähnen. Manche Zahnpflegeprodukte sowie auch bestimmte mit Futter gefüllte Kauspielzeuge lassen die Tiere aufgrund ihrer speziellen Beschaffenheit länger kauen und verfolgen so den gleichen Zweck. Lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis beraten!
3. Unterstützung durch Vitalstoffe
Die Maulschleimhaut kann man zudem mit bestimmten Vitalstoffen stärken und die Immunabwehr unterstützen.
- Ananaskonzentrat hat einen hohen Gehalt an Enzymen und fördert die Zellregulation.
- Beta-Glucane und Nukleotide aus Hefezellen stärken das Immunsystem und fördern die Neubildung von Zellen.
- Organisch gebundenes Zink und Selen sowie Vitamin E und Melonensaftkonzentrat schützen die Körperzellen vor oxidativer Schädigung und unterstützen die körpereigene Abwehr.
- Eipulver enthält natürliche Abwehrstoffe zum Schutz der Zahn- und Schleimhautoberfläche.
Die Zugabe von Vitalstoffen ist besonders hilfreich beim Zahnwechsel, bei Tieren mit Zahnbelägen und bei Eingriffen im Maul, wie einer Zahnsanierung.
Eine Kombination dieser Vitalstoffe zur Unterstützung der Zahnfleischgesundheit finden Sie in speziellen Produkten wie GingiVit.
Durch regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit können Sie die Maulgesundheit Ihres Haustiers verbessern und gesundheitliche Probleme vermeiden.
Stand August 2024